Energieeffizienz kennen

Fördergelder werden auch bei Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden gesprochen. Wie diese gemessen wird und wie es funktioniert, erfahren Sie hier.

Wozu die Energieeffizienz kennen?

Viele Kantone sprechen Fördergelder für die Verbesserung der Energieeffizienz. Vereinfacht gesagt, wird die Energieeffizienz vor und nach der Sanierung erhoben und für die Differenz werden Fördergelder ausgeschüttet.

Ein Beispiel: Ein bestehendes Gebäude wird mit Wärmepumpe und Solaranlage ausgestattet. Für diese Verbesserung der Energieeffizienz erhält der Bauherr Fördergelder. Deshalb ist es wichtig, die „Energieeffizienz-Ausgangslage“ des eigenen Gebäudes zu kennen.

Der erste Schritt

Bevor eine Sanierung oder ein Neubau gestartet werden, sollen die Projekte auf ihre Energieeffizienz hin untersucht werden. Das ist ganz einfach: Ein Energiexperte nimmt bei bestehenden Gebäuden einen Augenschein vor Ort und beurteilt auf Grund der vorherrschenden Ausgangslage die Energieeffizienz. Aus seinem Befund erstellt er den Gebäudeenergieausweis – kurz GEAK. Das Gebäude wird damit in die Effizienzklassen „A-G“ eingeteilt. Das ist in etwa so wie die Energieeffizienzetiketten bei den elektrischen Geräten.

Der GEAK wird auf freiwilliger Basis und auf Initiative des Bauherrn hin erstellt. Für die meisten Förderprogramm für energetisches Bauen ist ein GEAK jedoch eine Voraussetzung. Dafür werden die Kosten des GEAK von den meisten Förderprogrammen auch übernommen.

Es gibt einige Kantone, die bei Hand­änderungen oder Heizungsersatz ein GEAK-Obligatorium vorsehen. Die Energiefachstellen der Kantone geben detaillierte Auskunft hierzu.

Wie Sie Ihren GEAK erhalten

Der GEAK wird ausschliesslich von zertifizierten GEAK-Experten ausgestellt. Im Prinzip ist es ganz einfach:

  • GEAK-Experten in Ihrer Region ausfindig machen
  • GEAK-Experten kontaktieren und Termin vereinbaren
  • Termin durchführen
  • Ihren GEAK-Bericht erhalten.

Den GEAK-Experten in Ihrer Umgebung finden Sie ganz einfach hier: Experte finden

Verschiedene Arten von GEAK

Es gibt drei Arten von GEAK, die hier kurz erklärt werden.

GEAK

Der Standard GEAK weist die Energieklasse von Gebäudehülle und Gebäudetechnik aus. Das Gute daran ist, dass schweizweit einheitliche Zertifizierungsbedingungen gelten. Dadurch werden die Gebäude untereinander vergleichbar. Das ist vor allem beim Kauf eines Gebäudes oder auch bei der Miete ein wichtiger Faktor.

Am wohl wichtigsten ist der GEAK jedoch für sämtliche Vorhaben des energetischen Bauens und Umbauens. Denn der GEAK zeigt transparent die Ausgangslage – man weiss, woran man ist.

Der GEAK-Bericht umfasst vier Seiten mit u.a. folgenden Schwerpunkten:

  • Eckdaten des untersuchten Gebäudes, wie z.B. Energiebedarf bei normaler Nutzung
  • Dokumentation des Gebäudes und der aktuellen Gebäudetechnik
  • Einschätzung über den Zustand von Gebäude und Gebäudetechnik
  • Beurteilung der Energieklasse von Gebäudehülle und Gebäudetechnik
  • Empfehlungen zu energietechnischen Massnahmen;

GEAK Plus

Das «Plus» beim GEAK Plus besteht darin, dass nebst der Bestandsaufnahme des Gebäudes mögliche Wege zur energetischen Sanierung aufgezeigt werden. Die Massnahmen sind auf das Gebäude zugeschnitten und stellen einen guten Wegweiser für Sanierungsvorhaben dar.

Konkret enthält der GEAK Plus zusätzlich:

  • Eine Aufstellung von Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz
  • Möglichkeiten zur Etappierung dieser Massnahmen
  • Priorisierung der Massnahmen, auf die Situation des Gebäudes zugeschnitten
  • Bis zu drei Vorschläge zur Umsetzung der Erneurung
  • Abschätzung der erforderlichen Investitionen und Kosten für den Unterhalt
  • Prognose zur Einsparung von Betriebskosten
  • Berechnung der zu erwartenden Förderbeiträgen
  • Unabhängige und kompetente Unterstützung bei der Auswahl der Sanierungsmassnahmen

GEAK Neubau

Für ein Neubauprojekt kann ein provisorischer GEAK-Bericht erstellt werden, der auf Planungswerten basiert. So lässt sich eine verlässliche Prognose über die Energieeffizienz des künftigen Gebäudes abgeben. Das kann dabei helfen, die Energieeffizienz vor dem Bau gegebenenfalls zu  optimieren.
Nach dem Bau und einer Inspektion des Experten kann die definitive Energieklasse ermittelt und der GEAK-Bericht erstellt werden

Die Energieeffizienzklassen

Die Energieeffizienzklassen werden in den Buchstaben A bis G angegeben, wobei die Klasse A die beste ist.

KlasseEffizienz der GebäudehülleGesamtenergieeffizienz
AHervorragende Wärmedämmung mit Dreifach-Wärmeschutzverglasungen.Hocheffiziente Gebäudetechnologie für die Wärmeerzeugung (Heizung undWarmwasser) und die Beleuchtung. Ausgezeichnete Geräte. Einsatz erneuerbarer Energien.
BNeubauten nach den gesetzlichen Anforderungen müssen die Kategorie B erreichen.Neubaustandard bezüglich Gebäudehülle und Gebäudetechnik. Einsatz erneuerbarer Energien hilft mit.
CBei Altbau: Umfassend sanierte Gebäudehülle.Umfassende Altbausanierung (Wärmedämmung und Gebäudetechnik). Meistens mit Einsatz erneuerbarer Energien.
DNachträglich gut und umfassend gedämmter Altbau, jedoch mit verbleibenden Wärmebrücken.Weitgehende Altbausanierung, jedoch mit deutlichen Lücken oder ohne den Einsatz von erneuerbarer Energie.
EAltbauten mit erheblicher Verbesserung der Wärmedämmung, inkl. neuer Wärmeschutzverglasung.Altbauten, bei denen einzelne Teile saniert wurden, z.B. neue Wärmeerzeugung und evtl. neue Geräte und Beleuchtung
FGebäude, die teilweise gedämmt sind.Bauten mit höchstens teilweiser Sanierung, Einsatz einzelner neuer Komponenten oder Einsatz erneuerbarer Energien.
GUnsanierte Altbauten mit höchstens lückenhafter oder mangelhafter nachträglicher Dämmung und grossem Sanierungspotential.Unsanierte Bauten ohne Einsatz erneuerbarer Energien, die ein grosses Verbesserungspotential aufweisen.

Solaranlagen machen Gebäude energieeffizienter

Nicht nur die klassischen Massnahmen wie Aussendämmung und neue Fenster machen Gebäude energieeffizienter. Viele Leute wissen nicht, dass auch Solaranlagen zur Energieeffizienz beitragen. Um die höchsten Energieeffizienzklassen zu erreichen, ist es gar unausweichlich, den Strom selber – auf dem eigenen Dach – zu produzieren. Solaranlagen werden vom Bund separat gefördert. Da sie aber die Energieeffizienz eines Gebäudes erhöhen, werden sie auch dafür gefördert. Allerdings nicht in allen Kantonen gleich. Erfahren Sie hier mehr.

Solaranlagen können dabei deutlich wirtschaftlicher sein, als andere Energieeffizienzmaßnahmen. Hier finden Sie heraus, wie wirtschaftlich heutige Solaranlagen sind.

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