Fördergelder – Ein Überblick

Energetisches Bauen und Umbauen wird in der Schweiz mit Fördergeldern unterstützt. Ein Überblick über den vielzitierten „Förderdschungel“.

Verschiedene Geldgeber

Im Bereich des energetischen Bauens und Umbauens gibt es verschiedene Geldgeber für Fördergelder: Bund, Kantone, Gemeinden, Stiftungen und Energiewerke.

Das grösste, schweizweite Förderprogramm ist das Gebäudeprogramm des Bundes. Die Fördergelder dieses Programmen fliessen aber nicht direkt an den Bauherrn. Die Kantone erhalten jährliche Zunwendungen, die sie mit eigenen Mitteln verstärken und nach ihren kantonseigenen Förderprogrammen vergeben.

Fördergelder für Solarenergie

Für den Bereich Solarenergie ist die Situation einfach und klar. Es gibt ein schweizweit gültiges Förderprogramm. Die minmale Förderung lässt sich somit schnell eruieren.

Allerdings gibt es einige Kantone, wie z.B. der Thurgau, die Solaranlagen zusätzlich fördern. Das gleiche gilt für Gemeinden und oft auch Energiewerke. Auch Stiftungen unterstützen Bauherren teilweise kräftig. Eine komplette, stets aktuelle Übersicht über alle Möglichkeiten existiert bisher nicht. Es lohnt sich in jedem Fall eine Recherche zum gegebenen Zeitpunkt.

Fördergelder für Heizsysteme

Für den Ersatz von fossilen Heizssystemen durch Wärmepumpen werden auf Kantonsebene Fördergelder gesprochen. Eine gute Übersicht dazu finden Sie hier.

Verschiedene Arten von GEAK

Es gibt drei Arten von GEAK, die hier kurz erklärt werden.

GEAK

Der Standard GEAK weist die Energieklasse von Gebäudehülle und Gebäudetechnik aus. Das Gute daran ist, dass schweizweit einheitliche Zertifizierungsbedingungen gelten. Dadurch werden die Gebäude untereinander vergleichbar. Das ist vor allem beim Kauf eines Gebäudes oder auch bei der Miete ein wichtiger Faktor.

Am wohl wichtigsten ist der GEAK jedoch für sämtliche Vorhaben des energetischen Bauens und Umbauens. Denn der GEAK zeigt transparent die Ausgangslage – man weiss, woran man ist.

Der GEAK-Bericht umfasst vier Seiten mit u.a. folgenden Schwerpunkten:

  • Eckdaten des untersuchten Gebäudes, wie z.B. Energiebedarf bei normaler Nutzung
  • Dokumentation des Gebäudes und der aktuellen Gebäudetechnik
  • Einschätzung über den Zustand von Gebäude und Gebäudetechnik
  • Beurteilung der Energieklasse von Gebäudehülle und Gebäudetechnik
  • Empfehlungen zu energietechnischen Massnahmen;

GEAK Plus

Das «Plus» beim GEAK Plus besteht darin, dass nebst der Bestandsaufnahme des Gebäudes mögliche Wege zur energetischen Sanierung aufgezeigt werden. Die Massnahmen sind auf das Gebäude zugeschnitten und stellen einen guten Wegweiser für Sanierungsvorhaben dar.

Konkret enthält der GEAK Plus zusätzlich:

  • Eine Aufstellung von Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz
  • Möglichkeiten zur Etappierung dieser Massnahmen
  • Priorisierung der Massnahmen, auf die Situation des Gebäudes zugeschnitten
  • Bis zu drei Vorschläge zur Umsetzung der Erneurung
  • Abschätzung der erforderlichen Investitionen und Kosten für den Unterhalt
  • Prognose zur Einsparung von Betriebskosten
  • Berechnung der zu erwartenden Förderbeiträgen
  • Unabhängige und kompetente Unterstützung bei der Auswahl der Sanierungsmassnahmen

GEAK Neubau

Für ein Neubauprojekt kann ein provisorischer GEAK-Bericht erstellt werden, der auf Planungswerten basiert. So lässt sich eine verlässliche Prognose über die Energieeffizienz des künftigen Gebäudes abgeben. Das kann dabei helfen, die Energieeffizienz vor dem Bau gegebenenfalls zu  optimieren.
Nach dem Bau und einer Inspektion des Experten kann die definitive Energieklasse ermittelt und der GEAK-Bericht erstellt werden

Die Energieeffizienzklassen

Die Energieeffizienzklassen werden in den Buchstaben A bis G angegeben, wobei die Klasse A die beste ist.

KlasseEffizienz der GebäudehülleGesamtenergieeffizienz
AHervorragende Wärmedämmung mit Dreifach-Wärmeschutzverglasungen.Hocheffiziente Gebäudetechnologie für die Wärmeerzeugung (Heizung undWarmwasser) und die Beleuchtung. Ausgezeichnete Geräte. Einsatz erneuerbarer Energien.
BNeubauten nach den gesetzlichen Anforderungen müssen die Kategorie B erreichen.Neubaustandard bezüglich Gebäudehülle und Gebäudetechnik. Einsatz erneuerbarer Energien hilft mit.
CBei Altbau: Umfassend sanierte Gebäudehülle.Umfassende Altbausanierung (Wärmedämmung und Gebäudetechnik). Meistens mit Einsatz erneuerbarer Energien.
DNachträglich gut und umfassend gedämmter Altbau, jedoch mit verbleibenden Wärmebrücken.Weitgehende Altbausanierung, jedoch mit deutlichen Lücken oder ohne den Einsatz von erneuerbarer Energie.
EAltbauten mit erheblicher Verbesserung der Wärmedämmung, inkl. neuer Wärmeschutzverglasung.Altbauten, bei denen einzelne Teile saniert wurden, z.B. neue Wärmeerzeugung und evtl. neue Geräte und Beleuchtung
FGebäude, die teilweise gedämmt sind.Bauten mit höchstens teilweiser Sanierung, Einsatz einzelner neuer Komponenten oder Einsatz erneuerbarer Energien.
GUnsanierte Altbauten mit höchstens lückenhafter oder mangelhafter nachträglicher Dämmung und grossem Sanierungspotential.Unsanierte Bauten ohne Einsatz erneuerbarer Energien, die ein grosses Verbesserungspotential aufweisen.